Arthrosebehandlung


Arthrose ist die typische Abnutzungs- und Verschleißerscheinung der Gelenke und eine natürliche Folge unseres Alterungsprozesses. Bei der Arthrose wird der Gelenkknorpel allmählich abgerieben und verliert seine Elastizität. Als Folge wird der Knorpel weniger belastbar und erfüllt nicht mehr die eigentliche Schutzfunktion im Gelenk. Die Entstehung der Arthrose wird begünstigt durch Übergewicht, Entzündungen, Fehlstellungen der Gelenke, Überbelastungen und Inaktivität. Auch bei jüngeren Personen kann eine Arthrose auftreten.

Erste Anzeichen sind häufig sog. „Anlaufschmerzen“ nach Ruhephasen, die sich bei ersten Gelenkbewegungen wieder bessern. Bei weiterem Fortschreiten des Gelenkverschleißes kommt es zu zunehmendem Belastungsschmerz und Einschränkung der Beweglichkeit. Schmerzen in Ruhe und nächtliches Erwachen, sowie Gelenkknirschen können hinzukommen. Um eine Arthrose aufzuhalten, sollten die Gelenke viel bewegt werden ohne diese zu überlasten, die gelenkumgebende Muskulatur gezielt gestärkt und Übergewicht reduziert werden. Nach Ausschöpfen der konservativen Therapiemöglichkeiten ist die operative Implantation einer Endoprothese oder eine Versteifungsoperation eine Option.

Hyaluronsäure-Therapie mittels Injektionen.
Hyaluronsäure ist eine körpereigene Substanz, die für die Widerstandskraft des Gelenkknorpels und die Gelenkschmierung notwendig ist. Die Hyaluronsäure dient als Schmiermittel zur Verringerung der Reibung der Knorpelflächen aneinander, fängt wie ein Puffer Stoßbelastungen ab, hält die Gelenkflächen auf Distanz und verhindert dadurch zu große Abriebkräfte und hat eine Filterfunktion für Nährstoffe und knorpelschädliche Substanzen und Zellen.

Auch die natürliche Hyaluronsäure in unseren Gelenken unterliegt einigen Veränderungen. Sie wird ständig abgebaut und wieder neu gebildet. Normalerweise besteht ein Gleichgewicht zwischen dem Abbau der alten und der Produktion neuer Hyaluronsäure. Bei der Arthrose ist dieses Gleichgewicht jedoch gestört. Der Abbau erfolgt rascher als die Neuproduktion. Die Gelenkschmiere wird dünnflüssig und kann nicht mehr ordentlich wirken. Durch Spritzen in das betroffene Gelenk wird Hyaluronsäure dem Gelenk wieder zugeführt. Die Hyaluronsäureinjektion erfolgt direkt am Ort des Geschehens in die Gelenkhöhle des erkrankten Gelenks. Im Abstand von etwa 1-2 Wochen erhalten Sie in der Regel bis zu insgesamt 5 Injektionen in das betroffene Gelenk. Es ist möglich, während einer Sitzung auch mehrere Gelenke zu behandeln.

Die Spritzen sind weitgehend schmerzlos, besondere Verhaltensregeln müssen nicht beachtet werden. Unnötige Belastungen und Wärmeanwendungen sollten allerdings am Tag der Injektion und am Folgetag zu Ihrer eigenen Sicherheit vermieden werden. Hauptanwendungsgebiet für eine Hyaluronsäureinjektion ist der Gelenkverschleiß (Arthrose) großer und kleiner Gelenke. Prinzipiell ist die Hyaluronsäure – Behandlung bei jedem Gelenk möglich.

Anwendungsgebiete sind altersbedingte Arthrosen verschiedener Gelenke, Arthrosen nach Unfällen, Arthrosen bei Rheumatischen Erkrankungen, Arthrosen bei Fehlstellungen der Gelenke, Gelenkschmerzen, Gelenksteife, Gelenkschwellungen, Nachbehandlung in der Folge von Gelenkoperationen.

Die Kosten für eine Hyaluronsäuretherapie des Gelenkknorpels werden in der Regel von den privaten Krankenkassen übernommen.

Für weitergehende Informationen wenden sie sich bitte
an unser Praxisteam.


Wichtiger Hinweis:
Die Hyaluronsäure-Therapie ist noch nicht nach den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin für alle Gelenke wissenschaftlich hinreichend abgesichert. Insbesondere existiert noch keine hochqualitative randomisierte, kontrollierte Studie mit ausreichender Beobachtungszeit. Ein Erfolg der Hyaluronsäure-Therapie kann daher nicht in jedem Behandlungsfall an jedem Gelenk gewährleistet werden. Allerdings existieren eine ganze Reihe von beeindruckenden Patientenberichten, Fallbeispielen und Erfahrungsberichten zu Erkrankungen, die mit der Hyaluronsäure-Therapie erfolgreich behandelt wurden. Histologische Untersuchungen weisen darauf hin, dass intraartikuläre Hyaluronsäure einem Knorpelabbau vorbeugt und die Knorpelregeneration fördert (Moreland LW. Arthritis research & therapy2003, 5 (2): 54-67. Die Autoren wissenschaftlicher Studien gehen davon aus, dass bei Gonarthrose – Patienten die Behandlung mit Hyaluronsäure die Arthroseprogression verzögern und den Termin zur TEP (künstliches Kniegelenk) signifikant herauszögern kann. Dies ergab eine aktuelle US-Analyse von 182.022 Pateintendaten aus dem Jahr 2015 ( Altman R et al. Evidence from a large U.S. Health Claims Database. 2015. PloS ONE 10 (12): e0145776. Doi: 10. 1371.)

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